Skip to main content
Ein herzliches G´sund bei den ...

Die Rennfelder

Wir Rennfelder haben uns der Wohltätigkeit, aber auch der Geselligkeit und dem Erhalt des Brauchtums verschrieben. Wir arbeiten ehrenamtlich und leisten unseren Beitrag zur Gesellschaft, in dem wir Menschen helfen, die es schwer haben im Leben. Mit Spendenaktionen und der Durchführung von Veranstaltungen wie dem "Rennfelder Kirtag" lukrieren wir die Gelder, die wir dafür benötigen. Alle Spenden und die Reinerlöse von Veranstaltungen kommen zu 100% bei den betroffenen Familien an.

Gründung

Aus einer Tischgesellschaft von 10 Brucker Bürgern erfolgte am 21. August 1902 im Gasthaus zur blauen Traube – heute ist dort das Neue Rathaus – die Gründung des Vereines Alpine Gmoa „D`Rennfelder z`Bruck. In einem Zeitabschnitt raschen Wandels, in dem das Bauerntum an Bedeutung zu verlieren begann, der Zuzug in die Städte auf Grund der stärker werdenden Industrialisierung anwuchs, einerseits alte Werte wie Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt zu verschwinden drohten und andererseits das öffentliche Sozialwesen noch keineswegs die erforderliche Breitenwirkung und Effektivität erreicht hatte, entstanden vielerorts Vereine mit humanitären und volkspflegerischen Zielsetzungen.

Tätigkeit und Aufgaben

Ganz im Sinne des steirischen Prinzen Erzherzog Johann stellte sich unser Verein die Aufgabe, Wohltätigkeit zu üben, sowie Brauchtum und Geselligkeit zu pflegen. Als sichtbares Abzeichen wurde das Jägerstandbild Erzherzog Johanns und als Gruß „G`sund“ gewählt. Um dieses Programm nach innen und nach außen zu dokumentieren, wurde in den Statuten die Verfassung einer bäuerlichen Gemeinde mit entsprechenden Funktionärsbezeichnungen wie „Großbauer“, „Kloabauer“, „Säckelwart“ und „Gmoaschreiber“ gewählt. Als Zeichen der Heimatverbundenheit wurde im Vereinsnamen der Brucker Hausberg, das „Rennfeld“ verewigt, den man auch jährlich zu besteigen gelobte. Dies geschieht auch noch jetzt, jeweils am letzten Sonntag im August.


Im Dienste der Nächstenliebe

Die erste Kinderbeteilung fand bereits am 14. Dezember 1902 statt und wurden zehn Kinder mit Schuhen ausgestattet und bestens bewirtet. Im Jahr darauf waren es bereits 12 Kinder und in Summe wurden bis 1919 512 Kinder betreut. Von 1921 bis 1937 stand die Betreuung bedürftiger alter Frauen und Männer im Vordergrund. Witwen als Kriegsfolge, Inflation und Arbeitslosigkeit brachten in diesen Jahren, in denen die öffentliche Fürsorge aufgrund der allgemeinen Not kaum leistungsfähig war, viele Menschen an den Rand der Existenzmöglichkeit. So blieb es Privatinitiativen überlassen, da und dort lindernd einzugreifen, weshalb von den Rennfeldern auch das Winterhilfswerk unterstützt wurde. Obwohl es zwischen 1938 und 1945 keine offizielle Vereinstätigkeit gab, wurden wie aus alten Protokollen ersichtlich, Feldpostpakete verschickt und vereinzelt Weihnachtsfeiern abgehalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützte man zuerst Stadtarme, zwischen 1977 und 1980 gab es nochmals Kinderbescherungen und Lebensmittelpakete für Minderbemittelte. Danach ging man, bedingt durch den mittlerweile erfolgten Ausbau des öffentlichen Wohlfahrtswesens dazu über, Hilfe in Katastrophenfällen zu leisten, Institutionen bei ihrer Arbeit, sowie Familien und Einzelpersonen in Notfällen zu unterstützen.

Mittelaufbringung

Neben den Mitgliedsbeiträgen, den regelmäßigen Spenden in die Kindlkassa, sowie den Zuwendungen von Gönnern, sind es vor allem die Erlöse aus Veranstaltungen, woher unsere Mittel, die wir gerne wieder zur Verfügung stellen, stammen.

War es von 1903 fast 100 Jahre der Rennfelder-Ball, der - als Tanz auf der Alm durchgeführt wurde, später (1991-2007) das Brucker Stadtfest, wo wir Rennfelder zu den Gründervätern zählten, so ist heute der seit 2007 beliebte und weit über die Grenzen Bruck an der Murs bekannte „Rennfelder Kirtag“, eine unserer Haupteinnahmequellen.

Wenn auch die Planung dieser Unternehmungen dem Gmoarat und den Bauern obliegt, ihre erfolgreiche Abwicklung hängt in vieler Hinsicht von der tatkräftigen Hilfe der Bäuerinnen, deren Ideenreichtum und Fleiß ab.


Brauchtum

Vereinsintern wird das Brauchtum vor allem im Jahreskreis gepflegt; Sonnwendfeier, Erntedank, Adventfeier, werden traditionsgemäß vorbereitet und nach Möglichkeit literarisch und musikalisch umrahmt. Obligat ist die Teilnahme am Frühlingstreffen der Oberlandler- Familie, das jedes Jahr von einem der Brudervereine an einem attraktiven Platz ein- oder zweitägig veranstaltet wird. Wert wird bei all unseren Aktivitäten auch auf steirisches G`wand gelegt.

Eine sehr erfolgreiche Aktion der Rennfelder bildet die jährliche Palmbuschenprämierung. Fand man bei der ersten Prämierung 1976 noch mit 10 silbernen 25-igern (Schilling) das Auslangen, benötigen wir in den 90ern 70 bis 80 Silberhunderter (Schilling). Erfreulich, dass damit ein alter Brauch, der drohte in Vergessenheit zu geraten, zu neuer Blüte gebracht werden konnte.

2024 sind es in Bruck und Oberaich zusammen ca. 200 Palmbuschenträger gewesen, bei denen wir uns mit einem € 5er und einer Süssigkeit für ihre Brauchtumspflege bedankten.


Die Gmoastub`n

In unserer Gmoastub`n im Gasthof zur Post, des Rennfelders Erich Riegler vlg. Platzbauer finden nicht nur unsere monatlichen Bauernsitzungen, sondern auch fast alle gesellschaftlichen Veranstaltungen statt. Hier werden auch unsere Besitztümer – z.T. in einem Glasschrank, für Besucher sichtbar – aufbewahrt.

Geselligkeit

Neben den bereits erwähnten Gelegenheiten ist vor allem die jährliche Wanderung auf das Rennfeld, die eine oder andere Ferialeinladung im Sommer sowie unser Faschingsgschnas, das jedes Jahr unter einem aktuellen Motto stattfindet, Möglichkeit zur Kontaktpflege. Auch gemeinsame sportliche Aktivitäten, seien es Schi- oder Radausflüge oder ein Golfturnier, bei welchen Gelegenheiten Gäste gerne willkommen sind, dienen der Kommunikation.

Brudervereine

Zu den Oberlandlern in Graz, Leoben und Knittelfeld sowie der Bauerngman Villach bestehen seit jeher sehr enge Verbindungen. Annähernd zur selben Zeit entstanden und gleichartig organisiert, mit gleichen Zielsetzungen, arbeiten sie schon sehr früh zusammen. Seit 1952 findet diese Kooperation in jährlichen Frühlingstreffen verbunden mit einem Gedankenaustausch der Vereinsvorstände ihren Ausdruck.

Dabei werden im Rat der Großbauern aktuelle Fragen und gemeinsame Anliegen diskutiert, den von überall her angereisten Bauern und Bäuerinnen gleichzeitig ein gesellschaftliches und kulturelles Rahmenprogramm geboten. Die Liste der bisherigen Frühlingstreffen liest sich wie ein Werbeprospekt der beiden Bundesländer Kärnten und Steiermark.